Einmal abgesehen von den Lokomotiven, sind Funktionsmodelle bei der Gartenbahn eher selten. Das hängt mit der Art des Betriebes zusammen.
Überwiegend erfolgt der Betreib über Schienenstrom. Aber aufgrund von Material- und Witterungsbedingungen wird die Stromführung selten störungsfrei ablaufen. Deshalb ist hier ein großer Aufwand an Technik und Reinigungsarbeit erforderlich, um Störungen zu veringern. Andernfalls helfen auch aufwendige Kurzstromspeicher (Kondensatoren) etwaige Kontaktschwierigkeiten in der Gleisstromführung durch "Blindflug" zu überbrücken. Da gäbe es auch andere einfachere Möglichkeiten.
Bei der BKB erfolgt die Stromversorgung vom Gleis unabhängig aus Akkus direkt im Funktionsmodell selbst.
Die Steuerung aller Funktionen erfolgt material- und witterungsunabhängig über eine sichere Funkverbindung.
Der RC-Betrieb ist einfach und störungsfrei und eröffnet neue Möglichkeiten, insbesondere für vom Fahrbetrieb unabhängige Funktionsmodelle.
Der ganze Kabelsalat entfällt. Auf einen automatischen Betrieb muss man aber verzichten.
Der Mensch hat hier die Fäden wieder in der Hand.
Soweit man es nicht gleich selbst baut, findet man im Segment der Gartenbahn Spur G wenige Modelle mit Funktion,. z.B. kleine Kranwagen.
Die sind dann fast immer mit mechanischer Handbedienung.
Das kann man schnell ändern, indem das Modell motorisiert wird. Das Betriebssystem mit Akku und RC Steuerung bringt solche Funktionsmodelle selbstständig zu Leben.
Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten.
Das war ein Glücksfall, als ich las, das so ein Kran als Metall-Modell im Maßstab 1:22,5 zu verkaufen war. Ohne zu zögern, hab eich den erworben und damit stand gleich ein neues Projekt in der Tür.
Das Modell war von bester Qualität von MUSEMO, gebaut vor fast 4 Jahrzehnten von Dipl.-Ing. Hans Kosloswski. Alles in bester Messingbauweise und gelötet (nicht geklebt, wie z.B. bei Magnus).
Wie zu der der Zeit üblich, gab es den nur im Handbetrieb. Sehr schnell war klar, der Kran mußte motorisiert werden. Die heutigen Möglichkeiten sind dazu wie geschaffen.
Die Mechanik wurde modifiziert und motorisiert. Es gibt 4 Funktionen, Drehen, Ausleger, Hauptlasthaken und Nebenlasthaken. Der Kran bekam ein Soundmodul und eine Beleuchtung. Als Motoren kamen kleinste elektronisch stufenlos geregelte Getriebemotoren N20 zu Einsatz, die Übersetzungen verstärkt durch erweiterte Seilumlenkungen machten das möglich.
4 x AA Akku mit 5V Versorgung ist der Standard nach dem sich alles ausrichten muss.
RC ist 2,4 Ghz mit DSMX, so das Deltang-Komponenten zum Zuge kommen können.
Etwas kleiner im Maßstab 1:25 folgten die Gußmodelle der kleinen Bantamseilbagger. Nach und nach wurde alle Typen umgebaut und gleichermaßen motorisiert.
Zwei wurden auf 4-achsige Unterwagen verbaut und als Gleisseilbagger oder Kräne beim Gleisbau oder bei der Verladung eingesetzt und zwei verbleiben mit Kettenfahrwerk, wobei eines auch motorisiert wurde, was sich aber als sehr aufwendig erwies.
Aufgrund der Drehkränze ist eine Kabeldurchführung mit Schleifringen nicht sinnvoll. Daher ist es besser, auf einen selbstfahrenden Unterwagen im Gleis zu verzichten. Außerhalb der Gleise, im Kettenfahrbetrieb, ist es natürlich erstrebenswert. Technisch ist es aber sehr schwierig.
Da es mittlerweile aus China sehr interessante Komponenten für den Modellbau gibt, kam ich auf die Idee, ein Modell eines hydraulischen Eisenbahnkrans zu bauen. Der Clou sollte sein, dass sich der Kran auch selbsttätig ferngesteuert aufbocken kann.
Natürlich ist hier die Hydraulik durch Spindelmotoren nachgebildet.
Wenn die Hydraulischen Bauteile sich zukünftig im Maßstab verkleinern, wäre es auch kein Problem dass "mit echter Hydraulik" zu bauen. Noch ist die Zeit nicht reif dazu.
Im Laufe der Zeit fällt einem auf, wie viel mehr phantasievoll es sein kann, wenn man mit selbstfunktionierenden Geräten herumwirtschaften kann.
Man sitzt bequem im Gartensessel, hat seine Fernsteuerung in der Hand und bedient die kleinen Maschinen, die sich dann wie von Geisterhand bewegen und die Illusion einer lebendigen kleinen Gartenbahnwelt vollenden.
Es ist eine anstrengende Sache mit dem Seilbaggerkurzerhand einen Wagon mit Baumstämmen zu beladen.
Mit der Hand darf man hier nur im Notfall eingreifen.
Es ist rein motorisch ein kreativer Bewegungsablauf zu meistern. Das erfordert nicht nur Geschicklichkeit, sondern auch eine gewisse Weitsicht, die betrieblichen Abläufe gut vorzubereiten.
Es ist etwas weitaus mehr Konzentration und komplexes Denken und auch zügiges Handeln nötig, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.
(Hinweis: bei Übersetzungen funktionieren diese beiden Links leider nicht)
Der Schienen-Hydraulikkran der BKB bei der Verladung eines Dampfkessels. Foto: Rüpke