Die Gartenbahn im Film (Video)


Die Gartenbahn und bewegte Bilder

Es dauerte nicht lange, bis die erste Kamera auf die Gartenbahn gerichtet wurde. Damit erschloss sich von nun an ein völlig neues Betätigungsfeld. Schon bald landeten die noch unbedarften Filmchen als Video in Youtube.

In der Folge steigerte sich von Mal zu Mal die Qualität, denn eine neue kleine Einhand-Kamera lehrte, was man mit ihr alles machen kann. Viel wichtiger waren aber die Erkenntnisse, was meine rechte Hand machte, mit der ich die Kamera gern "aus der Hand heraus" führte.

Bei dem Bemühen meine Wissensdefizite als Kameramann zu mindern, stieß ich unversehens auf einen Film über das turbulente Leben von Buster Keaton. Der hatte aus der Not heraus, seine Filme in allen Funktionen selbst herzustellen, viele Tricks erfunden und umgesetzt.

Die habe ich mir gleich zu eigen gemacht. Zuvor war ist elektrisiert, als mein belgischer Freund Jan mich auf den britischen Kurzfilmer Geoffrey Jones aufmerksam machte. Ich war begeistert von seinem Eisenbahnfilm Snow (1963), der als sein Meisterstück gilt. Diese beiden Filmer haben mich schwer beeindruckt und Ihnen wollte ich insgeheim nacheifern, wie immer es mir möglich sein würde.

Nun, ich sah, da taten sich schnell Grenzen auf, was aber meiner Begeisterung, eigene Experimente zu wagen, nicht abträglich wurde. Mal war ein ruhiges Stativ die 1.Wahl, mal war der trabend wackelige Lauf mit der Kamera in der bloßen Hand nebenher viel authentischer.

Musik für den Film

Nach Jones war alles anders. Mir war klar, es muss auch die richtige Musik dazu kommen, damit ein Film Leben bekommt. Als erstes kam die Erkenntnis, ich brauche eine Struktur. So kam dann die BKB-Erkennungsmelodie im Vor- und Abspann.

Mein Schwager produzierte diesen Walzer als Loop und noch weiteres an Melodien. So kam einiges an Klängen zusammen, aus der nach dem Abmischen ein Grundfundus entstand, aus dem ich mich bedienen kann. Beide Elemente, Musik und Film, waren aber noch lange nicht in allen Facetten rund und die Abstimmung beim Schnitt zeigte viele Schwächen.

Als Autodidakt sieht man da die Probleme, wie an einer Kette aufgereiht, auf sich zukommen. Ich hatte kaum Ahnung, wie komplex es ist, Filme zu machen. Aber eines kam zum anderen. Ab da wurden die Filme nun mit einem richtigen Schnittprogramm bearbeitet und vielspurig vertont.

In der Folge war ein neuer PC nötig, wegen des erforderlichen größeren Arbeitsspeichers. Als wäre es eine neue Welt, muߟte diese aber erst einmal erobert werden. Mit dem Ton kamen Audioprogramme. Am Ende konnten nun auch die Speicher der Soundmodule viel passender gefüttert werden.

Die Geräusche kommen dazu

Der Ton macht die Musik. Da waren aber auch noch die Geräusche, die waren auch wichtig. Das zog elektronische Bautätigkeit nach sich. Die elektrischen Loks brauchten ein Soundmodul. Den Echtdampfloks wurden Dampfpfeifen eingebaut und sie bekamen eine Abdampfpfeife zur Verstärkung der Dampfgeräusche, einen so genannten "Chuffer" in den Schornstein. Und, wenn Ruhe war, hab ich Vogelstimmen aufgenommen oder andere Geräusche gesucht.

Immer noch etwas Neues

Den Kameraeinstellungen und den technischen Tricks sind anscheinend keine Grenzen gesetzt. Es ergeben sich immer wieder neue Perspektiven. Allerdings darf man nicht in einen bequemen Trott des Gewohnten abgleiten. Da geht es dicht ran das Objekt, oder die Kamera fährt im Wagen mit, mal draußen und mal drinnen.

Die Schnitttechnik für Bild, Musik und Geräusche wird mit der Zeit angepasster, verlangen aber bei der bezahlbaren einfacheren Programmtechnik eine erhöhte Konzentration. Jedes Mal kann man etwas dazu lernen und wenn es auch ein wenig Geduld erfordert, es lohnt sich immer.

Drehbuch und Inszenierung

Mit der Zeit wachsen die Ansprüche. Es kam die Inszenierung. Bei dem Gewusele und Durcheinander der Akteure, die mit dem Geschichtenerzählen entstand, war das notwendig geworden. Schon die Erfindung von Geschichten selbst ist mitunter, wenn mir partout nichts einfällt, eine eigene Geschichte. Das erfordert neben der Ideen auch ein kleines Drehbuch. Allein ein roter Faden kann sehr hilfreich sein.

Schon so kleine Filme mit einer so kurzen Dauer von meist 6 Minuten können sehr zeitaufwendig sein. Das Ganze wird schnell komplex und für die Aufnahmen sollte es überschaubar bleiben.

Nicht nur Zeit, Wetter und Laune muss passen, auch das Rollmaterial und die Figuren müssen in Position kommen. Es kommt vor, dass ich für die Steuerung von zwei Loks und einer Kamera 3 Hände brauche aber nur zwei habe. Da muss man vorher üben.

Was am Set nicht gleich im Ablauf gut paßt, dauert beim Schnitt dann um so länger. Besonders bei den Geschichten sind es viele Tage, bis allein die Geschichte reift und dann, nach den Aufnahmen, kann der Schnitt bisweilen 12-14 Stunden dauern. Ein intensives Training für Geist und Körper. Die sind mächtig gefordert und bleiben in Bewegung.

Recherche

Neu hinzugekommen ist inzwischen auch die Recherche. So ein Film mit der Gartenbahn als darstellendes Ganzes lebt auch von wahren Geschichten mit realer Basis. Solche Geschichten transportieren eine Meinung. Wenn die Geschichte Fakten aufzeigen soll, die eine Bewertung einschließen, ist verantwortungsvoll zu agieren. Das erfordert begleitend eine umfangreiche Recherche, um sich der Quellen zu vergewissern. Die sonst Reales darf als Geschichte erfunden werden, ihnen zugrunde liegende Fakten werden aber geprüft sein.

Alle Filme finden Sie im

Youtube Kanal der BKB

(Hinweis: bei Übersetzungen funktioniert dieser Link leider nicht)

Wo der Reporter Piet Omsen vor Ort ist, trifft man auch zugleich auf das Filmteam der BKB

Wo der Reporter Piet Omsen vor Ort ist, trifft man auch zugleich auf das Filmteam der BKB. Foto: Rüpke