Die wirkliche Freude an einer Gartenbahn beginnt erst, wenn man seine Fahrzeuge beginnt auseinander zu bauen, um eitwas zu verändern oder zu ergänzen.
In kurzer Zeit wird man merken, wie die Fahrzeuge einen Charakter erhalten, sich vom 0815-Typ unterscheiden, viel authentischer wirken als glänzende Loks und Wagen aus der Hochglanzschachtel.
Das überzeugt und nun wird der Gartenbahner sich langsam eine Werkstatt einrichten, um nichts mehr so zu belassen wie man es neu bekam. Zuerst ist es der Umbau und die Alterung, die Freude macht.
Dann kommt der nächste Schritt, aus mit altem Gebrachtmaterial etwas Neues zu fertigen. Am Anfang sind es Wagen später sind es Loks. Im Galopp geht es dann voran. Plötzlich hat es viel mehr Wert etwas einfaches aber authentisches zu bauen, als sich mit überteuertem Material in die Vitrinenfalle zu begeben.
Denken Sie an solche Modelle mit Zurüstteilen. Nomen est omen, heißt hier, bei Benutzung wird es abbrechen und verloren gehen. Das Schicksaal solcher Schmuckstücke ist es, Vitrinen und Regale auf Biegung zu beanspruchen. Fest anfassen oder Im Garten zu fahren ist nicht drin.
So eine Gartenbahn muß fahren, muß ausgebaut und erweitert werden. Also nur Mut, die schönen Schmuckstüke müssen bearbeitet oder gar zerlegt werden, um ihnen Leben einzuhauchen.
Natürlich geht es nicht immer gut aus.
Einen Plan zu haben, lohnt sich. Aber mit eigener Hände Arbeit entsteht dann etwas, was ist nicht mehr unisono ist.
Eigentlich ist der große Nutzen des rollenden Materials, wenn man sie veredeln kann.Technische Funktonen sind von größtem Nutzen.
Figuren, Ladegut und Alterung bringen eine optische Aufwertung.aufrüsten kann.
Loks und Wagen brauchen aber auch eine realistische Umgebung damit sie sich ausleben können.
Es muss stimmig sein, dann ist es auch authentisch oder nähert sich der Realität.
Grundsätzlich kann man an allem etwas verbessern. Das kommt eben darauf an, was einem wichtig und sinnvoll erscheint. Es muß eben stimming sein.
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In der Winterzeit ist eine warme und helle Werkstatt im Haus der beste Ort zur Entspannung. Da besteht die Gelegenheit, alle Echtdampfloks zu warten und einem Probelauf zu unterziehen. Auch die Funktionsmodelle kommen zur Inspektion an die Reihe. Ab und zu wird auch eine neue Echtdampflok zusammengebaut. Auf dem Arbeitstisch steht zum Testen ein Malletfahrwerk der Regner RhB Nr.25. Soweit das erfolgreich endet, folgt dann die Endmontage. Bis zur erste Fahrt im Garten wird es noch etwas dauern. Noch ist draußen Winterpause.
Im Winter ist auch Zeit, die vom Wetter gealterten Ausstattungen zu erneuern oder instandzusetzen. Hier sind es dieses Jahr neue Telegraphenmasten und Bahnhofslaternen. Die Masten bestehen aus 7mm Rundholz und als Isolatoren wurden 2,4 mm Blindnieten umgenutzt und weiß/schwarz lackiert. Die Bahnhofslaternen bestehen aus alten Masten der LGB Oberleitung mit LED Köpfen kleiner USB Laptop-leuchten als Hängeleuchten.
Im Weiteren, was sonst noch alles gewerkelt wird...
Bei der BKB werden grundsätzlich alle Loks auf Akkubetrieb und R/C umgebaut. Das ist ja hier Prinzip.
Viele industriell produzierten Modelle entstehen im modularem Aufbau mit wenigen Grundfahrgestellen und wenigen wagentypischen Aufbauten, jedoch gern mit vielen individuellen Kleinteilen aus gefärbten Plastik mit Siebaufdruck. Das ist wirtschaftlichen Gründen geschuldet. Die LGB-Teile sind meist qualitativ robust und witterungs- sowie UV-beständig und verschraubt.
Es besteht die vielfältige Möglichkeit für Umbauten einzugreifen und die Modelle individuell noch zu verfeinern. Das ganze läßt sich gut lackieren und beschriften, sodass man mit geringem Werkzeug-und Materialaufwand neue Wagentypen erschaffen kann.
Mancher beginnt gern damit, mit Holzteilen zu verdeinern Bei einer geringeren Witterungsbeständigkeit wird dies aber zu regelmäßigen Reparaturen führen. Positiv gesehen, gibt es dann immer etwas zu reparierebn, was ein Bastler doch sehr gelegen kommt. Einem verkiffenen Sammler darf man so etwas gar nicht erzählen.
Personenwagen
Eine besonders schöne Aufgabe war die Restaurierung einiger Modelle der ehemaligen Überland-Strassenbahnen, wie sie in Holland und Belgien nach 1900 weit verbreitet waren. Hier sind es der dieselelektrische Triebwagen ME 15 mit dem Beiwagen 6 der ZVTM (Zeeuwsch-Vlaamsche Tramweg-Maatschappij) und der Beiwagen AB 2 der ZNSM (Zuid Nederlandse Stoomtramweg Maatschappij). Alle Wagen sind mit Mahagoniholz verkleidet und haben daher ein wunderschönes elegantes Aussehen.
Restaurierung von Personenwagen mit Mahagonieholz
Manche Züge haben verschiedene Kupplungen. Besonders die Schmalspurbahnen in Europa und der Schweiz haben wie man auf den ersten Blick schon erkennen kann Balancierkupplungen und nur einen Mittelpuffer. Es kommt vor, dass man die fetten LGB-Flaschenöffner-Kupplungen mit darunter liegendem Entkupplungsklotz einfach nicht haben will.
Also, befreit man die LGB-Kupplung erst einmal von diesen Entkupplerklotz. Es wäre auch einfach die Kupplungen durch realistischere zu ersetzen, z.B. durch schmale S-KuPLiX-Kupplungen austauschen. Schon sieht es ganz anders aus. Aber auch Balancierkupplungen gibt es als Austauschsätze, einmal aus Plastik angedeutet ohnen Funktion und auch vollmechanisch funktionierend in Messingfeinguss. Das kostet Geld, damit ist zu rechnen.
Warum nicht einmal versuchen eigene und vereinfachte Variationen selber herzustellen, um dem Vorbild auch ohne hohe Kosten näher zu kommen. Dieser Weg ist für Tüftler eine Wohltat, weil sich hier die Ideen reihenweise umsetzen lassen und das bei geringen Kosten.
(Hinweis: bei Übersetzungen funktionieren diese beiden Links leider nicht)
Wenn der Winter kommt, fällt die Gartenbahn in einen tiefen Winterschlaf. Dann wird die BKB-Werkstatt zum Zentruum des Geschehens. Bild: Rüpke